Trauma hält sich lange im Körper

Die letzten Tage war ich sehr unrund. Leicht reizbar, weniger Nerven, kann nicht lachen und bin nervös, innerlich sogar weinerlich. Heute Nacht habe ich mal reflektiert warum.


In diesen Tagen habe ich zwei Kinder geboren vor vielen Jahren. Es waren sehr traumatische Geburten und es ging bei beiden kurzfristig um Leben und Tod, entweder für uns beide oder nur fürs Kind.

Das erste Erlebnis ist nun 20 Jahre her und trotzdem ist mein Körper angespannt, verstopft, zittrig, ich habe keinen klaren Blick, so wie es damals im Cocktail von Schmerzen, Medikamenten und Kollaps war. Jedes Jahr um dieselbe Zeit geht es mir so. In den Jahren als die beiden noch klein waren, dachte ich, es ist der erhöhte Stresspegel 2 Kindergeburtstag in einer Woche mit jeweils 20-30 Leute zum Versorgen.

Als ich aber heute Nacht darüber nachdachte, merkte ich, dass es mir im Zeitraum der dritten Geburt nicht so geht. Diese war, wie es sein soll. Im Rhythmus von mir und meinem Kind, ohne Medikamente und ohne, dass die Hebamme oder der Arzt eingegriffen haben.

Dieser Zeitraum triggert mich jedes Jahr. Ich war erstaunt  – mal wieder – wie unterschiedlich sich Traumata zeigen, bzw. die Trigger funktionieren. Es ist kein offensichtlicher Reiz von außen der mir das Trauma wieder in meiner Zellstruktur aktiviert hat – sondern der Zeitpunkt.

Der Körper speichert die Erlebnisse ab

Jeder von uns hat Erlebnisse die ihn nachhaltig geprägt und geformt haben. Sie sind in der Körper Ebenen abgespeichert. Emotional denken wir oft, dass wir sie bearbeitet haben, aber der Körper lässt nichts so schnell los. Hier braucht es gezielte Berührung und vor allem ganz viel Wahrnehmung. Die Sinne müssen geschärft sein, um die Reaktionen zu spüren. Um zu erkennen, dass es sich um eine keineswegs alltägliche Zuckung, Zittern, Schwindel, Verspannung handelt, sondern mein Körper will mir sagen, dass da was nicht im Lot ist.

Man kann den Körper nicht ohne die Seele heilen und die Seele nicht ohne den Körper.

aus Griechenland

Sei achtsam im Umgang mit deinen Mitmenschen, egal ob beruflich oder privat, denn auch sie haben ihre Erfahrungen verbunden mit Gefühlen abgespeichert. Du kannst nie wissen was dein Gegenüber an triggert. Nimm nicht alles persönlich. Be-Werte sie nicht, denn du weißt nicht welche Geschichte dahintersteht.

aus Grie

Kommentar verfassen