Kräfte sammeln

 

Wenn es auch nicht so aussieht, sind wir doch im Winter angelangt. Die Jahreszeit die über Jahrhundert für den Rückzug stand. Kräfte sammeln für den Frühling, damit mit vollem Elan und Power das Wachstum, das Wiedererblühen und Austreiben möglich ist. Unter der Oberfläche wird alles vorbereitet – Mineralien aufgenommen, Altes abgestoßen, neue Wurzeln gebildet – um dann mit den ersten Sonnenstrahlen das Erwachen und Durchbrechen der Schneedecke beginnen kann.

Es war die Zeit der Stille, des Nachdenkens. Die Zeit in der bei Arbeiten IM Haus, philosophiert wurde was lief gut dieses Jahr und wie wollen wir das Neue beschreiten. Welche Erfahrung haben die verschiedenen Familienmitglieder, Nachbarn, Bekannte und Verwandte gemacht. Was kann ich vom anderen lernen. Es war auch die Zeit, wo die Großeltern ihre Weisheiten an die nachfolgenden Generationen weitergab. Es wurde mit allen Sinnen erlebt und entdeckt.

Und JETZT?

Dieses Jahr zeigt uns die Natur, so richtig was in den Menschen los ist. Es gibt kein zur Ruhe kommen mehr. Kein IM Haus – Körper-, Seele-, Geist-Haus – arbeiten, lüften, saubermachen, bereinigen und vorbereiten auf das neue Jahr. Keiner spürt mehr, wie es ihm geht und was notwendig ist, damit die benötigten Kräfte gesammelt werden können. Tagein tagaus derselbe Rhythmus. Die Wandlungsphasen mit den verschiedenen Qualitäten werden nicht mehr wahrgenommen. Es sind konstante Temperaturen und Licht Bedingungen da. Die Natur kann nicht so lange ruhen, wie sie es bräuchte. Die ersten Bäume und Büsche treiben schon wieder aus. Das grün der Wiesen weist auf Frühling hin, bzw. hat es die Farbe kaum verloren. Einzig die Blätter sind noch abgefallen im Herbst, aber ansonsten ist seit vielen Wochen dasselbe Bild da. Eine Mischung aus Herbst und Frühling, aber kein Winter – Kräfte sammeln.

„Menschen haben sich abgetrennt von ihrer inneren Berührbarkeit. Sie sind bedürftig geworden.“

Dr. Gerald Hüther

 

 

In uns Menschen ist genau der gleiche Ablauf. Es ist alles irgendwie auf halb eingestellt. Nicht voll Schub, aber auch nicht komplette Regeneration. Alles so wischiwaschi – sagen wir in der Mundart. Der Winter wird dem Wasserelement zugeschrieben und die Symptome, die mit dieser Lebensweise einhergehen, liegen wiederum dem Wasserelement zugrunde.

  • Depression
  • Burnout
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfungszustände in allen möglichen Ausprägungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Keine klaren Gedanken fassen können
  • Innere Unruhe
  • Harnsteine
  • Inkontinenz
  • Blasenentzündungen
  • Ich kann dem Druck nicht mehr standhalten
  • Tinnitus, Gehörsturz
  • Vorzeitige Ergrauen – ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, wie viele junge Menschen graue Haare haben, teilweise schon mit Mitte 20.
  • Immunschwäche
  • Schmerzen im Bereich der LWS

Und noch viele weitere „Wohlstands-Symptome“ könnte ich aufzählen. Ja es ist der Wohlstand, der uns die Verbindung zur eigenen Natur genommen hat. Keiner von uns muss mehr Holz hacken, um es warm zu haben oder auf die Jagd gehen, um Nahrung zu haben oder sich im Herbst der Vorratskeller anlegen, um nicht zu verhungern. Keiner macht sich mehr Gedanken welche Nahrungsmittel brauche ich, um gut durch den Winter zu kommen. Was nährt mich, was zerrt mich aus, woran könnte ich mir die Zähne ausbeißen.

Nimm dir Zeit und mach mal Pause – traut sich keiner mehr. Ich auch nicht, bin ganz ehrlich, aber mein Körper legt mich jedes Mal flach, wenn ich es ignoriere. Und dafür bin ich ihm unendlich dankbar. Dann habe ich die Pause, die ich brauche, um mein Seelen- und Geisthaus zu reinigen, zu säubern und für neue Visionen, Lebensabschnitte oder Wünsche vorzubereiten. Ich bin am Üben, dass ich mir Pause erlaube.

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